TRAUERMÜCKEN UND IHRE LARVEN
Etwa 1.800 unterschiedliche Arten von Trauermücken sind weltweit bekannt. Aber vermutlich gibt es noch viel mehr Arten dieser Familie der Zweiflügler. Allein in Europa kennen wir mehr als 600 verschiedene Trauermücken, die ihren Namen ihrer dunklen Körperfärbung und den dunklen, trüben Flügeln verdanken. Mit einer Körpergröße von bis zu sieben Millimetern sind die Mücken groß genug, dass Du sie im Garten auch siehst. Die charakteristischen dunklen Flügel sind von einer Mittelader gezeichnet, die sich glockenförmig aufteilt. Das sind also durchaus hübsche Tiere. Die Weibchen haben nicht bei allen Arten von Trauermücken Flügel.
Die Mücken selbst sind erst einmal gar nicht so schlimm im Garten. Was Du aber auf keinen Fall willst, sind die Larven von Trauermücken. Den die fressen Deine Pflanzen bei lebendigem Leib auf. Einige Arten vergreifen sich „nur“ an den Wurzeln der Pflanzen – was die Pflanzen auf die Dauer aber auch umbringt. Trauermücken-Larven sammeln sich manchmal zu ganzen Heerscharen. Sie werden im Volksmund als Hungerwurm, Schlangenwurm, Wursmschlange, Grynorm, Luskung, Kriegswurm und mit ähnlich fantasievollen Namen bezeichnet. Bis zu 14 Meter lang kann so eine Ansammlung von Larven werden, die sich mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Meter pro Stunde durch die Landschaft frisst. Interessant zu wissen: Im Heerzug sind die Geschlechter nicht gleich verteilt. Etwa 90 Prozent der Tiere sind weiblich, weshalb sie sich ausgesprochen zahlreich vermehren. Jedes Weibchen legt bis zu 200 Eier, aus deine nach etwa einer Woche die Larven schlüpfen.
Die Larven fressen verschiedene Gemüsesorten ausgesprochen gerne, mögen Champignons und verschmähen auch Zierpflanzen nicht. Bevor Du zu Insektiziden greifst, solltest Du es mit Nematoden versuchen. Die gießt Du einfach in das Substrat. Die Nematoden suchen sich die Larven und verspeisen sie. Deine Pflanzen sind gerettet!
STEINERMA FELTIAE GEGEN DIE LARVEN DER TRAUERMÜCKEN
Die Nematoden der Art Steinerma feltiae haben die Larven und Puppen der Trauermücken zum Fressen gern. Du brauchst eigentlich nur wenige Nematoden, wenn Dein Garten von Trauermücken besiedelt ist. Denn die Nematoden suchen sich ihr Futter selbst und vermehren sich recht schnell. Du bringst einfach eine Packung Nematoden auf 10 Quadratmeter Gartenland aus. Dazu löst Du die Nematoden in 2 1/2 Liter Gießwasser auf. Das Wasser kannst Du danach noch weiter verdünnen, damit Du wirklich alles Gartenland gut gießen kannst. Einmal im Boden, finden die Nematoden ihre Beute ganz schnell. Sie dringen in die Larven ein und fressen sich einfach hindurch. Die Larve ist nach zwei bis drei Tagen tot. Und die satten, zufriedenen Nematoden vermehren sich, bevor sie sich in nun noch größerer Anzahl auf die Suche nach weiteren Larven der Trauermücke machen. Wie viele Nematoden pro Fiesling Du benötigst, können wir Dir nicht sagen. Aber 0,5 Millionen Nematoden je Quadratmeter Gartenland sind eine gute Menge.
7 TIPPS GEGEN DIE FIESLINGE: SO WIRST DU TRAUERMÜCKEN WIEDER LOS!
- Vorsicht mit Blumenerde, beispielsweise beim Umtopfen: Trauermücken legen ihre Eier gerne in Erde mit hohem Kompostanteil.
- Staunässe vermeiden: Trauermücken-Eier und Larven brauchen viel Feuchtigkeit. Trockenere Erde mögen sie nicht so gerne.
- Erde mit einer Schicht Kiesel abdecken – so können die Fliegen ihre Eier nicht ablegen.
- Neue Blumenerde sterilisieren: Bei 200 Grad Celsius im Backofen für 20 Minuten erhitzt, ist die Erde steril. Eier und Larven überleben das nicht.
- Befinden sich die Trauermücken-Larven bereits in der Erde, steck ein Zündholz mit dem Zündkopf nach unten in die Erde. Beim Gießen lösen sich die Schwefel-Bestandteile aus dem Zündholz und töten die Larven, tut Deinen Pflanzen aber nichts. Bei Töpfen von etwa zehn Zentimeter Durchmesser brauchst Du ein bis zwei Streichhölzer, die nach zwei Wochen austauschst.
- Gelbtafeln oder Gelbfallen wirken ebenfalls, wenn Du sie einfach in den Topf steckst.
- Unser Geheimtipp: Nematoden! Die Fadenwürmer fressen die Larven der Mücken auf.