Blattläuse

Blattläuse ernähren sich von dem Saft der Pflanzen. Kein Wunder also, wenn viele der bekannten Blattlausarten als Schädlinge gelten und im Garten, auf dem Balkon und sogar auf der Fensterbank gar nicht gerne gesehen sind! Dabei haben Blattläuse als Schädlinge durchaus Vorteile: Die fiesen kleinen Biester siehst Du sehr deutlich auf den Blättern und Stängeln Deiner Pflanzen! Vielleicht stellst Du auch einen Glanz fest. Die Blätter kleben etwas, und kleine weiße Krümel hängen darauf. Das ist der sogenannte Honigtau, ein sehr zuckerhaltiges Segret, das die Läuse ausscheiden. Die brauchen nämlich gar nicht die zahlreichen Kohlenhydrate, die im Pflanzensaft stecken, sondern ausschließlich die Aminosäuren.


Vielleicht hast Du schon einmal davon gehört, dass Ameisen Blattläuse als Haustiere halten, sie gut pflegen und füttern – und melken. Denn die Ameisen haben es auf den süßen Honigtau abgesehen. Der lockt übrigens auch andere Insekten an und macht Deine Pflanzen anfällig für Rußtaupilze und Schwärzepilze. Um es deutlich zu sagen: Blattläuse ziehen andere Fieslinge an! Sie sind Überträger von Pflanzenviren. Der direkt von Blattläusen verursachte Schaden ist oft gar nicht so groß. Der Schaden, den die übertragenen Viren verursachen, ist um ein vielfaches größer und kann zu einem totalen Ernteausfall führen. Wie also wirst Du sie los? Eine Möglichkeit besteht darin, Dir ganz viel Glück zu wünschen. Kein Scherz: Marienkäfer ernähren sich unter anderem von Blattläusen und sogar die Larven der Marienkäfer fressen diese kleinen Fieslinge auf!


Nun ist aber nicht jeder Hobbygärtner ein Glückskind. Für alle, die nicht auf ihr Glück vertrauen, werden Florfliegen der Art Chrysoperla carnea gezüchtet. Die Florfliegen sind, einmal erwachsen, Ewa 10 bis 15 Millimeter lang. Ihre hellgrünen, netzartigen Flügel sind charakteristisch! Bis zu 700 Eier legt ein einzelnes Weibchen dieser Fliegen ab. Die Eier sind hellgrün und sitzen jeweils auf einem etwa 5 Millimeter langen Spielchen. Die Larven, die aus diesen Eiern schlüpfen, fressen sehr, sehr gerne Blattläuse. Bis zu 500 Läuse verspeist so eine kleine Fliegenlarve. Außerdem säubern die Larven Deine Pflanzen von Spinnmilben, Fransenflüglern un Schmierläusen sowie anderen kleinen Insekten. Deine Pflanzen sind also wirklich gut behütet, wenn Florfliegen Dir bei der Pflege helfen. Übrigens sind die erwachsenen Florfliegen Veganer: Sie mögen Nektar und Honigtau sowie Pollen.


Florfliegen beseitigen Deine Blattläuse in Nullkommanix!

Du musst Deine Florfliegen nicht selbst in der Natur einsammeln, sondern kannst sie bestellen. Die Tiere werden professionell gezüchtet, denn sie sind unter Gärtnern tatsächlich beliebte Helfer. Du bekommst Deine tierischen Assistenten in kleinen Tüten geliefert, die einfach öffnest und die befallenen Pflanzen hängst. Lass die Tüten für wenigstens 10 Tage dort, damit die Larven wirklich alle herauskommen können! Florfliegen sind relativ gefräßig. Die Larven dezimieren die Läuse deutlich schneller als ein erwachsener Marienkäfer das tun würde. Schließlich wollen die alle noch wachsen und zu großen Florfliegen werden.



10 Tipps, wie Du Blattläusen den Garaus machst!

  • Seifenlauge: 150 Gramm bis 300 Gramm Schmierseife in 10 Liter Wasser gelöst, sprühst Du die Seifenlauge einfach auf die Blätter Deiner Pflanzen. Die Blattläuse werden verschwinden, wenn Du die Anwendung mehrfach wiederholst.
  • Lasse etwa ein Kilogramm Brennnesseln in 10 Litern Wasser für 12 Stunden bis 24 Stunden gären. Sprühe die Wassermischung noch am gleichen Tag auf die betroffenen Pflanzen – sie ist geruchsneutral und unterscheidet sich damit deutlich von der Bernnessel-Jauche, die länger gärt.
  • Einzelne kleine Blattläuse kannst Du natürlich auch von Hand einfach ansammeln. Das braucht etwas Zeit, reicht aber aus, um den Befall einzudämmen. Leichter wird es, wenn Du Deine Pflanzen mit einem Stück Klebeband abtupfst und die Läuse mit dem Klebeband entsorgst.
  • Brühe 100 Gramm frischen oder 10 Gramm getrockneten Oregano mit einem Liter Wasser auf, lass das Gebräu etwa 20 Minuten ziehen und seihe es ab. Mischst Du den Tee im Verhältnis von 1 zu 3 mit Wasser, kannst Du auch damit Deine Pflanzen einsprühen – Blattläuse mögen kein Oregano.
  • Hacke 40 Gramm Knoblauch oder Zwiebel und brühe die Gewürze mit 5 Litern Wasser auf. Drei Stunden ziehen lassen und durchgesiebt, kannst Du den Sud auf Deine Pflanzen sprühen. Das vertreibt die Blattläuse ebenfalls, wenn Du es regelmäßig wiederholst.
  • Ein starker Schwarztee, der mindestens 15 Minuten ziehen durfte, ist ein weiteres Hausmittel, das die Blattläuse von den Blättern Deiner Pflanzen vertreiben soll. Und es riecht sehr viel angenehmer als die Knoblauchbrühe!
  • Stelle aus 100 Gramm Wermutblättern und einem Liter Wasser einen Sud her. Lass die Blätter 24 Stunden im Wasser gären, gieße die Brühe durch ein feines Sieb ab. Auf die Pflanzen gesprüht, vertreibt der Sud alle möglichen Sauginsekten – auch Blattläuse.
  • Marienkäfer und Florfliegen fressen Blattläuse für ihr Leben gern. Die Nützliche können als Eier gekauft und in den befallenen Pflanzen ausgesetzt werden. Im Garten kannst Du mit Totholz und Insektenhotel aber auch einfach so Florfliegen und Marienkäfer anlocken.
  • Bohnenkraut, Rosmarin, Oregano und Thymian sowie Lavendel werden von Blattläusen gemieden. Als Pflanznachbarn halten sie auch Deine übrigen Pflanzen frei von Blattläusen!
  • Öl aus dem Samen des Neembaums (Neemöl) enthält Azadirachtin, was für Blattläuse stark appetithemmend wirkt. Mische wenige Milliliter Öl auf einen Liter Wasser und besprühe Deine Pflanzen damit. Die Blattläuse verhungern in wenigen Tagen.