Maulwurfsgrillen, auch als Werren bekannt

Maulwurfsgrillen gehören zu den Heuschrecken, in Deutschland gibt es nur eine Art dieser Grillen. Sie haben ein ganz markantes Aussehen: Große Grabschaufeln erlaben Ihnen das unterirdische Leben. Ansonsten sieht der Körper aus wie bei großen Grillen. Die Maulwurfsgrillen klingen auch wie Grillen, denn sie erzeugen auf ähnliche Weise Laute. Im Volksmund werden die Tiere als Werren bezeichnet. Die flugfähigen Tiere tragen ihre tragfähigen Flügel unter harten Deckflügeln.


Die interessant aussehenden Tiere verbringen nicht ihr ganzes Leben unterirdisch. Sie graben zwar gerne Wohnbauten in lockeren Sand- oder Lehmboden, aber vor allem Nachts kommen sie auch an die Oberfläche. Sie mögen feuchte und nasse Böden, können aber mit Überflutungen aus ihrem Bau verjagt werden. Was Dich an den Tieren stört, ist dass sie Deine Pflanzen fressen. Und zwar futtern die Maulwurfsgrillen wie auch ihre Larven sowohl die Wurzeln als auch die oberirdischen Pflanzenteile. Das schwäche die Pflanzen und bringt sie irgendwann um. Daher sind Maulwurfsgrillen im Garten Allgemein nicht gern gesehen.


Du hast zwei Möglichkeiten, die Grillen zu dezimieren. Grabwespen der Art Larra verfolgen die Grillen bis in ihre unterirdischen Bauten, lähmen sie und legen ihre Eier auf die Tiere. Allerdings sind diese Wespen hier nicht heimisch, sie kommen in Südamerika vor. In Deutschland ernähren sich die Nematoden der Art Steinernem carpocapsae von Maulwurfsgrillen. Die Nematoden wandern durch den Boden und suchen sich dort ihr Futter. Sie dringen in die Grillen ein, die nach etwa zwei bis drei Tagen verenden. Eine verendete Grille bietet genügend Nahrund, sodass sich die Nematoden vermehren können und in großer Zahl die tote Grille verlassen. Deine Nützliche werden also immer mehr!


Steinernema carpocapsae gegen die Maulwurfsgrille

Da die Nematoden nur erwachsene Maulwurfsgrillen auf der Speisekarte haben, reicht es nicht aus, einmal Nematoden auszubringen. Denn die in der Erde lebenden Junglarven der Maulwurfsgrillen können sich weiterhin ungestört entwickeln. Wenn Du wirklich alle Maulwufsgrillen los werden willst, bringst Du im nächsten Jahr noch einmal Nematoden aus. Die Grillen entwickeln sich innerhalb eines Jahres aus den Junglarven, sodass Du mit zwei bis drei Einsätzen in aufeinander folgenden Jahren alle Grillen beseitigen solltet.


Nematoden sind nicht nur hungrig, sondern auch sehr gründlich. Es reicht, wenn Du auf 10 Quadratmeter Boden 5 Millionen Nematoden ausbringst. Das ist die Menge, die in einer Packung enthalten ist. Du löst die Packung einfach in einem Liter Wasser auf. Das Wasser gibst Du in eine Gießkanne und füllst auf insgesamt 10 Liter auf. Damit bewässerst Du den befallenen Boden. Nematoden mögen keinen Sonnenschein. Du solltest sie daher besser bei bedecktem Himmel ausbringen, wahlweise am frühen Morgen oder am späten Abend. Ideal sind die Sommermonate, denn Nematoden wollen eine Bodentemperatur von wenigstens 12 Grad Celsius haben. Durch feuchten Boden kommen Deine Nützliche noch besser voran: Du hilfst ihnen auf dem Weg zu ihrem Futter, indem Du den Boden für etwa zwei Wochen nach dem Ausbringen feucht hältst. Maulwurfsgrillen sind in Deutschland inzwischen recht selten geworden. Du wirst also nicht viele Nematoden für diesen Fiesling brauchen. Geschützt sind die Grillen jedoch nicht, Du gehst daher legal gegen sie vor.


6 Tipps, wie Du Maulwurfsgrillen aus dem Garten verbannst

  • Hast Du eine einzelne Maulwurfsgrille im Garten, musst Du gar nicht unbedingt dagegen vorgehen. Nur in größeren Beständen richten die Tiere wirklich viel Schaden an. Denn die Grillen fressen Maden, Würmer und Schneckeneier. Nur wenn die Nahrung knapp wird, vergreift sich das Insekt an den Wurzeln Deiner Pflanzen. Einzeln oder in sehr wenigen Exemplaren ist die Maulwurfsgrille ein Nützling, den Du gerne im Garten duldest – auch wenn mal eine Kohlrabi-Pflanze verschwindet und ein paar Kartoffeln anknabbert.
  • Schiebt die Maulwurfsgrille alle Deine Keimlinge aus der Erde und vergreift sich an Deinen Radieschen, kannst Du Dir eine Katze zulegen. Auch Igel, Ameisen, Maulwürfe und Spitzmäuse sowie Hühner mag die Maulwurfsgrille eher nicht in ihrem direkten Wohnumfeld, sodass das Insekt vermutlich einfach umzieht. Krähen und Igel sind, wie Maulwürfe, natürliche Fressfeinde der Grillen.
  • Bei größeren Beständen kannst Du die Maulwurfsgrillen auch einfangen: Grabe ein Einmachglas ohne Deckel so in die Erde, dass der obere Rand mit der Erdoberfläche eben liegt. Das machst Du im Abstand von gut 30 Zentimetern überall dort, wo Du die Spuren der Grillen gefunden hast. Stelle in der Mitte des Glases ein schmales Brett hochkant. Die Grillen hangeln und klettern gerne an Hindernissen entlang. Läuft die Grille darüber, landet sie ihm Glas und kommt nicht alleine heraus. Kontrolliere die Gläser jeden Morgen in der Früh. Wenn Du die Grille samt Glas aus der Erde holst, trägst Du besser dicke Gartenhandschuhe. Denn die Grillen werden sich wehren. Lass die Tiere einfach ein gutes Stück von Deinem Garten entfernt frei – sie werden sich einen neuen Bau graben und einen wichtigen Beitrag zum natürlichen Gleichgewicht leisten.
  • Nematoden der Art Sternname carpocapsae sind wirksam gegen Maulwurfsgrillen. Allerdings können die Fadenwürmer nur erwachsene Grillen befallen, die Larven sind von einer für die Würmer undurchdringlichen Membran geschützt. Vorsicht: Die Nematoden bringen die Grillen, die in Deutschland stark gefährdet sind, um.
  • Untersuche mit einem Stock die Gänge des Baus der Grille: Unter einer senkrechten Abzweigung befindet sich die Bruthöhle. Grabe sie auf und zerstöre die Höhle. Larven und erwachsene Tiere musst Du nicht töten, sondern kannst sie weit entfernt von Deinem Garten aussetzen. Immerhin sind die nützlichen Tiere selten geworden.
  • Hausmittel wie Spülmittel und Speiseöl, Buttersäure und Bauschaum wirken nicht gegen die Maulwurfsgrille, sondern richten Umweltschäden an.